Schlafbegriffe, die wir zu kennen glauben, aber tatsächlich doch nicht kennen

Schlafdefizit: Hart arbeiten ohne Schlaf ist kontraproduktiv

Hinweise:

  • Pokémon Sleep ist allein zu Unterhaltungszwecken gedacht und dient nicht der Erkennung, Diagnose oder Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden oder Erkrankungen.
  • Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen – sowie das in Pokémon Sleep angezeigte Schlafresultat – stellen keine Diagnose oder einen Ersatz für eine Diagnose durch einen Arzt oder Gesundheitsexperten dar und können nicht als diagnostische oder therapeutische Behandlung von Schlafstörungen verwendet werden. Nutzern, die Anzeichen oder Symptome aufweisen, die mit einer Schlafstörung in Verbindung stehen könnten, wird empfohlen, medizinische Hilfe aufzusuchen.
  • Die Informationen in diesem Artikel behandeln das Thema Schlaf und richten sich an Erwachsene, insofern dies nicht anders angegeben ist.

​​​​​Wenn man mehrere Tage lang nicht genug schläft, sammelt man ein sogenanntes Schlafdefizit an. Das macht uns weniger leistungsfähig, wenn wir wach sind, und birgt zudem verschiedene Gesundheitsrisiken.

Referenzmaterial (auf Englisch) : https://www.nhlbi.nih.gov/health/sleep-deprivation

Betrachten wir einmal die Beziehung zwischen der durchschnittlichen Schlafdauer und dem BIP pro Kopf einiger Länder auf der ganzen Welt. Wie man anhand der Abbildung unten erkennen kann, tendieren Länder mit einer längeren durchschnittlichen Schlafdauer zu einem höheren BIP pro Kopf. Dies lässt darauf schließen, dass es vermutlich nicht viel Sinn ergibt, Schlaf zu opfern, um mehr zu arbeiten.

Referenzmaterial (auf Englisch): Matt McLean, Sleep Cycle, IMF, The Economist

Darüber hinaus haben Forschung und verschiedene Umfragen Risiken aufgezeigt, die ein Schlafdefizit für den Einzelnen mit sich bringen kann, was im Folgenden beschrieben wird.

​​1. Auswirkungen auf die Sterblichkeitsrate​​

​​​​​​​​​Studien zeigen, dass Menschen mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von etwa sieben Stunden pro Nacht an Wochentagen die niedrigste Sterblichkeitsrate haben, während sie für alle, die entweder länger oder kürzer schlafen, ansteigt. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht „zu viel“ schlafen sollten – wir können sogar nicht mehr schlafen, als wir brauchen. Menschen, die regelmäßig mehr als neun oder zehn Stunden pro Nacht schlafen, sind vermutlich von einer Krankheit oder von Beschwerden betroffen, wegen derer sie länger schlafen müssen (ein gutes Beispiel dafür ist die obstruktive Schlafapnoe) und die auch die Sterblichkeitsrate erhöhen können.

Referenzmaterial (auf Englisch): Cappuccio, Francesco P. et al. „Sleep duration and all-cause mortality: a systematic review and meta-analysis of prospective studies.“ Sleep 33.5 (2010): 585-592.

JACC Study Group, Self-Reported Sleep Duration as a Predictor of All-Cause Mortality: Results from the JACC Study, Japan, Sleep, Band 27, Ausgabe 1, Januar 2004, S. 51–54, https://doi.org/10.1093/sleep/27.1.51,
https://doi.org/10.1093/sleep/27.1.51

2. Risiko eines erhöhten Body-Mass-Index (BMI) 

​​​​​​​​​Bei einem Experiment, in dessen Rahmen gesunde Testpersonen zwei Wochen lang nur eingeschränkt schlafen konnten, wurde aufgezeigt, dass ihre Kalorienaufnahme, ihr Gewicht und ihr Körperfettanteil anstiegen. Bei einem weiteren Experiment, bei dem regelmäßig an Schlafentzug leidende, übergewichtige Menschen länger als gewöhnlich schliefen, wurde ersichtlich, dass ihre Kalorienaufnahme sank. Es konnte beobachtet werden, dass der BMI von Erwachsenen, deren Schlafdauer pro Nacht um eine Stunde verkürzt war, um etwa 0,35 anstieg, und dass Erwachsene mit kürzerer Schlafdauer dazu neigen, mehr Körperfett zu haben.

Referenzmaterial (auf Englisch): Cooper CB, Neufeld EV, Dolezal BA, Martin JL. Sleep deprivation and obesity in adults: a brief narrative review. BMJ Open Sport Exerc Med. 2018 Okt 4;4(1):e000392. doi: 10.1136/bmjsem-2018-000392. PMID: 30364557; PMCID: PMC6196958.

Über Prof. Dr. Yanagisawa

Masashi Yanagisawa
Geschäftsführer von S’UIMIN Inc.

Masashi Yanagisawa, der 1960 in Tokyo geboren wurde, hat sein medizinisches Doktorat an einer Graduiertenfakultät der Universität Tsukuba abgeschlossen und ist Mitglied der National Academy of Sciences. Im Jahr 1987 entdeckte er während seiner Zeit an der Graduiertenfakultät das gefäßverengende Peptid Endothelin. 1988 entdeckte er zudem Orexin, ein Neuropeptid, das Schlaf und Wachheit reguliert. Mit 31 Jahren kam Professor Yanagisawa in die Vereinigten Staaten, wo er 24 Jahre lang die Labore der Universität Texas und die des Howard Hughes Medical Institute leitete. 2012 gründete er im Rahmen der World Premier International Research Initiative des japanischen Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie das International Institute for Integrative Sleep Medicine (WPI-IIIS). 2017 gründete Professor Yanagisawa S’UIMIN Inc. und ist dort derzeit Geschäftsführer.

Er beaufsichtigte die Bereitstellung schlafbezogener Informationen während der Entwicklung von Pokémon Sleep.

2016 erhielt er eine japanische Medaille am Violetten Band und 2018 den Asahi-Preis sowie den Keio Medical Science Prize. Zudem wurde er 2019 als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten ausgezeichnet und erhielt 2023 den Breakthrough Prize.